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4., vollständig überarbeitete Auflage 2016, 92 Abb., 29 Tab., 280 Seiten mit Mixed-Mode-CD, kartoniert
Beschreibung
ISBN 978-3-456-85553-0
Beschreibung
Dieses Lehrbuch erklärt eingehend und leicht fassbar alle gängigen Methoden der Gehörsabklärung bei Erwachsenen und Kindern. Reintonaudiometrie, Vertäubung, Sprachaudiometrie in Ruhe und im Störschall, Tympanometrie, die Messung otoakustischer Emissionen und die Ableitung und Auswertung auditorisch evozierter Potenziale werden anhand von zahlreichen Schemazeichnungen und typischen Befunden anschaulich dargestellt.
Informative Kapitel über Hörgeräte, Cochlea-Implantate und Tinnitus geben eine Übersicht über Möglichkeiten und Grenzen moderner therapeutischer Ansätze. Auf der beiliegenden Mixed-Mode CD finden Sie neben einer Audiometrie-Übungs-Software und zahlreichen Hörbeispielen fertige PowerPoint-Präsentationen mit sämtlichen Abbildungen und Tabellen des Buches zur didaktischen Nutzung im Unterricht.
Inhaltsverzeichnis
Zu diesem Buch
Vorwort zur vierten Auflage
1. Grundlagen der Akustik und der auditiven Wahrnehmung
1.1 Akustik und Wellenausbreitung
1.2 Allgemeine Sinnesphysiologie
1.3 Auditive Wahrnehmung und logarithmische Maße
2. Anatomie und Physiologie des Ohrs
2.1 Äußeres Ohr
2.2 Mittelohr
2.3 Innenohr
2.4 Hörnerv, Hörbahn, primäre Hörrinde
3. Reinaudiometrie
3.1 Technische Voraussetzungen
3.2 Messung der Hörschwelle
3.3 Freifeldaudiometrie
3.4 Messung der Unbehaglichkeitsschwelle
3.5 Schwellenschwund
3.6 Békésy-Audiometrie
4. Hörstörungen
4.1 Schallleitungsschwerhörigkeit
4.2 Schallempfindungsschwerhörigkeit
4.2.1 Innenohrschwerhörigkeit
4.2.2 Retrokochleäre Hörstörungen
4.2.3 Auditorische Synaptopathie / Neuropathie
4.3 Vergleich Schallleitungsschwerhörigkeit –Schallempfindungsschwerhörigkeit, gemischte Schwerhörigkeit
4.4 Zentrale Hörstörungen
5. Stimmgabeltests
5.1 Rinne-Test
5.2 Weber-Test
5.3 Übersicht über den Rinne- und den Weber-Test
5.4 Weitere Stimmgabeltests
6. Sprachaudiometrie
6.1 Audiologische Aspekte der Sprache
6.2 Die Hörweitenprüfung
6.3 Das Sprachaudiogramm
6.4 Sprachverstehen im Störlärm
6.4.1 Basler Satztest
6.4.2 HSM-Satztest
6.4.3 Oldenburger Satztest
6.4.4 Dreinsilber Test
6.5 Weitere Sprachtests
6.5.1 Weitere Satztests
6.5.2 Logatomtests und Minimal-Pair-Tests
6.5.3 Sprachtests in anderen Sprachen
6.5.4 Sprachtests für Kinder
7. Überhören und Vertäubung
7.1 Überhören
7.2 Vertäubung in der Reintonaudiometrie
7.2.1 Berechnung des Mindest- und des Höchstvertäubungspegels
7.2.2 Gleitende Vertäubung
7.2.3 Freiburger 70-80-90 dB Regel
7.3 Vertäubung in der Sprachaudiometrie
8. Recruitment
8.1 Messung der Unbehaglichkeitsschwelle
8.2 Hörflächenskalierung
8.3 Fowler-Test
8.4 Lüscher-Test und SISI-Test
9. Tympanometrie und Stapediusreflexmessung
9.1 Tympanometrie
9.2 Stapediusreflexmessung
9.3 Reflexermüdbarkeit
10. Otoakustische Emissionen (OAE)
10.1 Spontane otoakustische Emissionen (SOAE)
10.2 Transitorisch evozierte otoakustische Emissionen (TEOAE)
10.3 Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE)
10.4 Wertung und Anwendungsbereiche
11. Auditorisch evozierte Potentiale
11.1 Frühe auditorisch evozierte Potentiale
11.2 Frequenzspezifische ERA
11.3 Andere Potentiale und weitere Messverfahren
12. Kinderaudiologie
12.1 Hörstörungen bei Kindern
12.2 Anamnese und Beobachtung
12.3 Hörprüfungen bei Kindern
12.3.1 Subjektive Hörprüfungen bei Kindern
12.3.2 Objektive Hörprüfungen bei Kindern
12.4 Neugeborenen-Hörscreening
12.5 Therapie der Schwerhörigkeit beim Kind
13. Psychogene Hörstörung, Simulation und Aggravation
13.1 Diagnostik
13.1.1 Objektive Untersuchungen
13.1.2 Hinweise in der routinemäßigen Hörprüfung
13.1.3 Simulationstests bei einseitig normaler Hörschwelle
13.1.4 Simulationstests bei beidseitig erhöhter Hörschwelle
13.2 Praktische Aspekte und Fallbeispiele
14. Hörgeräte
14.1 Luftleitungshörgeräte
14.1.1 Aufbau und Bauformen
14.1.2 Eigenschaften und Optionen
14.1.3 Hörgerätetechnologie und Anpassung
14.2 Knochenleitungshörgeräte, knochenverankerte und implantierbare Hörgeräte
14.3 Hörgerätekontrolle und Quantifizierung des Nutzens einer Hörgeräteversorgung
15. Cochlea-Implantate
15.1 Bau und Funktion
15.2 Indikation und Ergebnisse
15.3 Abklärungen und CI-Versorgung
16. Tinnitus
16.1 Ursachen und Einteilung
16.2 Diagnostik
16.3 Therapie
17. Audiometer Simulator Software
17.1 Installation
17.2 Bedienung
17.3 Anpassungen und Support
Literatur
Sachregister
Begleit-CD
Rezension
Aktuell, kompakt, vollständig – und gut zu lesen
Neue Auflagen werden zwangsläufig vergleichend bewertet, was im Fall der „Audiologie“ von Martin Kompis zu einem sehr positiven Urteil führt. In dem nicht gerade üppigen Bestand guter Lehrbücher zur praktischen Audiometrie nahmen bereits der erste und zweite „Kompis“ einen wichtigen Platz ein; die aktuelle Neuerscheinung wertet das Werk des weithin bekannten und anerkannten Experten wesentlich auf. Vorteilhaft sind nicht nur die sehr viel zeitgemäßer gestalteten zweifarbigen Abbildungen, sondern auch inhaltliche Erweiterungen, die dem stetigen Voranschreiten des Fachgebietes Rechnung tragen. Nebenbei bemerkt ist weiterhin speziell für die Leser außerhalb (bisher: außerhalb) der Schweiz die Schreibweise an die in Deutschland üblichen Regeln angepasst worden.
Das neue Buch umfasst 272 gegenüber bisher 236 Seiten. Es wendet sich „an Leser, die in Gesundheitsberufen tätig sind (…) und erst wenig oder gar nicht mit der Audiologie in Kontakt gekommen sind“ – insbesondere an Studierende der Logopädie, der Medizin aber auch an Ingenieure, Audiometristinnen und Hörakustiker (selbstverständlich ohne jede Einschränkung in Bezug auf das Geschlecht des Lesers).
Die 272 Seiten enthalten alles, was der Anwender über subjektive Hörprüfungen – von der Stimmgabel über Tonschwellenaudiometrie, Recruitment-Tests und Kinderaudiometrie bis zum Sprachaudiogramm – und über objektive Hörprüfungen – von der Impedanzaudiometrie über die otoakustischen Emissionen bis hin zu frühen und späten akustisch evozierten Potenzialen – für seine praktische Arbeit wissen muss. Wer allerdings bei technisch anspruchsvollen Spezialmethoden wie ECochG, ASSR oder MMN wissenschaftliche Vollständigkeit erwartet, der sollte an seinen Erwartungen und ihrer Vereinbarkeit mit den Möglichkeiten eines für die Praxis breitbandig angelegten und kompakten Grundlagenbuches arbeiten.
Ein kritischer Prüfstein aller Lehrbücher der Audiometrie ist die Darstellung von Überhören und Vertäubung. Herr Kompis begegnet der Herausforderung wirkungsvoll und mit dem ihm eigenen didaktischen Geschick, indem er mehrere Erklärungsansätze anbietet. Auf diese Weise kann der Leser selber entscheiden, ob er lieber mit einer exakten Formel arbeitet, eine (gar nicht so schwierige) Überlegung anstellt oder eine pauschale Regel anwendet.
Die Darstellung der Sprachaudiometrie berücksichtigt erwartungsgemäß die besondere Situation der multilingualen Schweiz, sie ist aber keinesfalls speziell auf diesen Sprachraum zugeschnitten. Zur Hörprothetik ist der aktuelle Stand der technischen Möglichkeiten wiedergegeben, unter Einschluss der in zunehmendem Maße eingesetzten implantierbaren Systeme. Auf die Besonderheiten bei der Versorgung von Kindern hätte allerdings noch etwas ausführlicher eingegangen werden können.
Inhaltlich sind gegenüber der zweiten Auflage die Chirp-BERA und diverse aktuelle teilimplantierbare Knochenleitungshörhilfen neu hinzugekommen. Mancher Leser wird sich darauf freuen, in der nächsten Auflage auch etwas über die Tympanometrie mit hohen Sondentonfrequenzen zu erfahren. Etwas kurz geraten ist die Behandlung der Auditorischen Synaptopathie/ Neuropathie (dass in diesem Abschnitt ein ganzer Absatz doppelt auftritt, hat wohl eher nicht der Autor zu verantworten).
Dennoch ist die Reife des Werkes in jeder Zeile zu bemerken. Durch die konsequente Gliederung in kurze prägnante Absätze liest sich das Buch sehr angenehm, es enthält kein Wort zu viel und keines zu wenig. Es ist dem Autor nicht gelungen zu verbergen, dass er sowohl Medizin als auch etwas Richtiges gelernt hat. Dies unterstreicht besonders die Begleit-CD mit Hörbeispielen zur Psychoakustik und der Simulation bzw. Demonstration von Hörstörungen sowie des Hörens mit Cochlea-Implantat. Dieselbe CD enthält eine neue, wesentlich erweiterte Version des Audiometer-Simulator-Programmes, sozusagen einem „Arbeitsplatz zum Üben“ mit virtuellen und sehr geduldigen Patienten.
Die durchgehende Ausstattung des Buchtextes mit farbigen Randtiteln erleichtert die Auffindung einer jeden Einzelheit und sie hilft bei der Lernkontrolle. Dem Verlag ist lobend anzurechnen, dass die Zuordnung von Text und Abbildungen durch fett gedruckte Bildverweise erleichtert wird. Angesichts dieser guten Ausstattung darf man davon ausgehen, dass die Nachfrage hoch sein wird und es auch noch zu einer vierten Auflage kommt, die bei linearer Regression (oder besser: Progression) 292 Seiten umfassen und 2018 erscheinen wird. Deren gutes Gelingen ist schon dadurch gewährleistet, dass der Rezensent die vom Autor an seine Leser gerichtete Aufforderung befolgt hat, Anregungen und Kritik direkt an ihn zu richten.
Sebastian Hoth
Zeitschrift für Audiologie/Audiological Acoustics Ausgabe 3/2014