2013, 272 Seiten, kartoniert
Beschreibung
Beschreibung
Description:
A Dictionary of Hearing is a comprehensive reference that defines terms used in audiology, ENT, and related areas. This dictionary covers a wide range of terms in audiology and will be very useful to students and professionals in the field of hearing, including audiologists, nurses and doctors, teachers of the deaf, and speech and language therapists.
Key Features:
- Contains over 4,000 common and uncommon audiological terms with clear meanings
- Includes the etymology of words, providing a historical context for students
- Entries have the breadth and depth of definition that students and professionals need
This dictionary is an essential resource that all professionals in the field of audiology will want to have at their fingertips.
Maryanne Tate Maltby, MD, is Senior Lecturer and Pathway Leader in Audiology at Anglia Ruskin University, Cambridge, UK; Honorary Audiologist at Addenbrooke’s Hospital, Cambridge University Hospitals Foundation Trust, Cambridge, UK; and Chair of the British Society of Audiology Professional Practice Committee.
Rezension
Alle wesentlichen Bereiche der Audiologie erfasst
Mit „A Dictionary of Hearing“ hat Maryanne Tate-Maltby der Reihe ihrer Audiologiebücher eine neues Werk hinzugefügt (Erscheinungstermin: 23.10.2013). Mit mehr als 4 000 englischsprachigen Begriffen aus der Audiologie, Akustik, Mathematik/Statistik, HNO-Heilkunde und verwandten Bereichen der Medizin wendet sich das Nachschlagewerk insbesondere an Audiologen, Wissenschaftler und Studenten im Bereich Hörforschung, aber auch an HNO-Ärzte, Logopädinnen und Hörgeschädigtenpädagogen. Das Lexikon wird vom Thieme Verlag im handlichen Taschenbuchformat und einem Umfang von 249 Seiten herausgegeben.
Die Einträge sind zweispaltig, kompakt und übersichtlich, dabei auch gut lesbar. Zu jedem Begriff wird die Herkunft des Wortes/der Wörter angegeben.
Die große Menge und Bandbreite der aufgeführten Begriffe erfasst alle wesentlichen Bereiche der Audiologie und verleiht diesem Lexikon einen universellen Nutzen. Damit steht das „Dictionary of Hearing“ in direkter Konkurrenz zum „Comprehensive Dictionary of Audiology“ von Brad A. Strach, das jedoch zusätzlich noch Illustrationen beinhaltet, die hier nicht vorhanden sind, aber auch schon vor mehr als zehn Jahren erschienen ist. Bei den medizinischen Termini fällt insbesondere die große Menge der kurz und prägnant erläuterten Syndrome ins Auge, aus meiner Sicht ein Pluspunkt, wenn man sich schnell über die wesentlichen Aspekte eines Syndroms informieren möchte. Dabei stößt man auch schon einmal auf Überraschungen. Was hat z. B. die „Fehr’s corneal dystrophy“ mit dem Gehör zu tun?
Wie bei jedem Buch findet selbst der geneigteste Leser einzelne, subjektive Kritikpunkte. Bei ganz wenigen Einträgen habe ich bei der gebotenen Kürze der Erläuterung, die ich durchaus als richtig und sachdienlich erachte, jedoch einen Teil der wesentlichen Informationen vermisst. So fehlte z. B., zumindest meiner Meinung nach, bei der Erläuterung zu „hyperbilirubinemia“ und der Weiterführung zu „jaundice“, also der Gelbfärbung der Haut aufgrund eines erhöhten Bilirubin-Spiegels, die für die Methodenoptimierung des Hörscreenings wesentliche Information, dass „jaundice“ nicht nur „… one of the high-risc factors for hearing loss“ ist, sondern insbesondere hierbei die Gefahr einer audit. Neuropathie ein AABR-Screening erforderlich macht. Bei einigen Einträgen erscheint auch der redaktionelle Prozess noch nicht vollständig abgeschlossen zu sein. Mit dem Eintrag „nucleus, cochlear“ ist tatsächlich „The first relay station in the brainstem of the auditory system“ gemeint und nicht der gleichnamige Cochlea-Implantat-Hersteller. Allerdings ist unter dem Buchstaben C schon der Eintrag „cochlear nucleus“ als „A cluster of neurons, in the medulla portion oft the brainstem, that receive input from the cochlear nerve“ ausgewiesen. Einen doppelten Eintrag findet man auch für „noise, pink“ und „pink noise“, wobei die Erläuterung zum letzteren Eintrag durchaus umfangreicher ausfällt. Zuletzt sei noch kritisch vermerkt, dass gerade bei den audiologischen Begriffen einige Neuerungen noch nicht Eingang in das Lexikon gefunden haben. So vermisst man z. B. den Begriff „ASSR“ und muss stattdessen bei „AMFR“ nachschlagen und der Begriff „VEMP“ fehlt völlig. Die hier geäußerte Kritik soll aber nicht dahingehend verstanden werden, dass sich der Nutzen dieses Lexikons aufgrund solcher Kleinigkeiten signifikant verringert.
Ein weiteres, durchaus positives Qualitätsmerkmal ist aus meiner Sicht, dass man auch nach mehrjähriger audiologischer Tätigkeit noch Spannung und Kurzweile beim ungerichteten Durchblättern des Lexikons erfährt, weil es fast auf jeder Seite noch etwas Neues und Interessantes zu entdecken gibt. Wer hätte gedacht, dass „noy“ eine psychoakustische Einheit ist und nicht eine schwäbische Lautäußerung. Wer wissen möchte, was ein „noy“ ist, muss in dieses Lexikon schauen, Wikipedia hilft hier nicht weiter. Bei einzelnen Einträgen erschließt sich mir jedoch der Zusammenhang mit dem Thema „Hören“ nicht wirklich, z. B. bei dem Begriff des „notochord“, bei dem es sich nicht um einen Klang sondern um „A strip of mesodermal cells in the early embrio that is incorporated into the spinal collum as spart oft the intervertebral disk“ handelt. Und dennoch hinterlässt selbst der Eintrag zum „notochord“ bei mir den positiven Gedanken Wer hätte das gedacht!
Für viele von uns bietet dieses Lexikon aber auch den großen Nutzen, dass man die englischen Termini nicht nur im Sinne einer Erläuterung der Bedeutung oder Verwendung, sondern vor allem auch zur Prüfung der Rechtschreibung nachschlagen kann. Alles in allem ist dieses Lexikon deshalb unbedingt zu empfehlen und zumindest jede audiologische Einrichtung sollte es im Bibliotheksbestand haben.
Thomas Steffens
aus Zeitschrift für Audiologie/Audiological Acoustics 2/2014