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Manfred Hintermair, Inge Cremer, Anja Gutjahr, Antonia Losch und Hans Christoph Strauß
2017, 255 Seiten, Softcover

Beschreibung
ISBN 978-3-941146-70-9
Beschreibung
Das vorliegende Buch stellt die Erfahrungen von erwachsenen Menschen mit einer Hörbehinderung zur Verfügung, die sich als beruflich erfolgreich erleben und darüber berichten, was ihrer Meinung nach dazu beigetragen hat, dass sie sich in ihrem Beruf und im Leben gut etablieren konnten.
Die Perspektive erfolgreicher gehörloser und schwerhöriger Menschen einzunehmen ist bedeutsam, als sie konsequent wegführt von den »klassischen« Themen der Hörgeschädigtenpädagogik, deren bekanntestes und am längsten umfochtenes Wohl der sog. Methodenstreit ist, bei dem es vorrangig um die Entscheidung geht, ob Lautsprache oder Gebärdensprache die richtige Sprache für gehörlose Menschen ist.
Es ist mittlerweile bekannt, dass solche »Entweder-oder-Fragen« sinnlose Fragen sind angesichts der hohen Diversität, die wir in der Gruppe der gehörlosen und schwerhörigen Menschen vorfinden und auch die vorliegenden empirischen Daten geben nichts dafür her, diese Frage im Sinne einer eindeutigen Entscheidung beantworten zu können. Viel bedeutsamer ist es, in Erfahrung zu bringen, wie überhaupt gehörlose und schwerhörige Kinder und Jugendliche lernen, welche spezifischen Ressourcen sie dafür mitbringen und was sie an Unterstützung benötigen, um ihre Potenziale bestmöglich zu entfalten. Von daher betrachtet macht es besonders Sinn, diejenigen gehörlosen und schwerhörigen Menschen mit ins Boot zu nehmen, die das Leben aus ihrer Sicht gut hinbekommen haben und von deren Erfahrungen zu profitieren. Alle konzeptionellen Überlegungen der Hörgeschädigtenpädagogik müssen sich letztendlich daran messen lassen, was am Ende für die konkrete Lebensgestaltung gehörloser und schwerhöriger Menschen herauskommt. Es geht somit entscheidend um die Frage, was dazu beiträgt, dass gehörlose und schwerhörige Menschen zu einer für sie befriedigenden Lebensführung gelangen. Und wer sollte darüber besser Auskunft geben können als die Betroffenen selbst?
Das vorliegende Buch stellt hierzu die vielfältigen Erfahrungen von 32 beruflich erfolgreichen Gehörlosen und Schwerhörigen zur Verfügung und kann am Ende gezielte Empfehlungen aussprechen, was in Gesellschaft und im Bildungssystem zu leisten ist, damit gehörlose und schwerhörige Menschen ein zufriedenstellendes (berufliches) Leben führen können und hörenden Menschen auf Augenhöhe begegnen können.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Theoretische Vorüberlegungen – was uns geleitet hat
1.1 Zum Stellenwert der Arbeit für den (modernen) Menschen
1.2 Erfahrungen gehörloser und schwerhöriger Menschen in der Arbeitswelt
1.2.1 Zur Beschäftigungssituation von gehörlosen und schwerhörigen Menschen
1.2.2 Barrieren und unterstützende Maßnahmen am Arbeitsplatz für gehörlose und schwerhörige Menschen
1.2.3 Psychosoziale und psychosomatische Auswirkungen von Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit am Arbeitsplatz
1.3 Warum sich mit beruflich erfolgreichen gehörlosen und schwerhörigen Menschen befassen?
1.3.1 Begründung einer alternativen Zugangsweise
1.3.2 Vorliegende Studien zu erfolgreichen gehörlosen und schwerhörigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern
1.3.3 Innovative Aspekte der vorliegenden Studie
2 Methodisches Vorgehen – was wir gemacht haben
2.1 Planung und Vorgehensweise bei der Durchführung der Studie
2.2 Befragungsinstrumente der Studie
2.2.1 Fragebogen zur Erhebung soziodemografischer und persönlicher Merkmale
2.2.2 Leitfaden für das qualitative Interview
2.3 Beschreibung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Studie
2.4 Vorgehen bei der Auswertung der Daten
2.4.1 Auswertung der qualitativen Daten
2.4.2 Auswertung der quantitativen Daten
3 Ergebnisse – was wir an Erkenntnissen gewonnen haben
3.1 Beruflicher Erfolg aus der Sicht der befragten Interviewpersonen
3.2 Erfahrungen mit der Situation am Arbeitsplatz
3.2.1 Soziodemografische Merkmale der Interviewpersonen und Aspekte der Beschäftigungssituation
3.2.2 Assistenz und Dolmetschdienste
3.2.3 Unterstützung durch Vorgesetzte
3.2.4 Erfahrungen mit Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen
3.2.5 Macht, Einfluss und Karriere
3.2.6 Erfahrungen mit Institutionen
3.3 Erfahrungen mit Bildungsangeboten
3.3.1 Besuchte Schulformen
3.3.2 Erfahrene Unterstützung in der Förderschule
3.3.3 Erfahrene Unterstützung in der Regelschule
3.3.4 Zur sozialen Situation der Besucherinnen und Besucher einer Regelschule
3.3.5 Erfahrungen im Studium
3.3.6 Erfahrungen in der beruflichen Ausbildung
3.3.7 Lernstrategien
3.3.8 Schriftsprachkompetenz
3.3.9 Weiterbildung
3.4 Erfahrungen im familiären Kontext
3.4.1 Familiäre Hintergründe der befragten Interviewpersonen
3.4.2 Bildungsvermittlung im Elternhaus
3.4.3 Unterstützungssystem „Eltern“
3.4.4 Unterstützungssystem „Geschwister“
3.5 Soziales Leben in der Gesellschaft
3.5.1 Soziale Netzwerke und soziale Beziehungen
3.5.2 Gesellschaftliche Aspekte – Was soll sich ändern?
3.6 Persönlichkeit und Identitätsarbeit
3.6.1 Auseinandersetzung mit der Hörbehinderung
3.6.2 Hilfreiche Kommunikationsstrategien
3.7 Was macht beruflich erfolgreich?
3.7.1 Persönliche Eigenschaften und Fachkompetenzen
3.7.2 Was sind Unterschiede zu nicht erfolgreichen gehörlosen und schwerhörigen Menschen?
3.8 Beruflich erfolgreiche gehörlose und schwerhörige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – eine homogene Gruppe?
4 Diskussion – welche Empfehlungen sich ergeben
4.1 Zusammenfassende Diskussion der Befunde
4.2 Ergebnisorientierte Empfehlungen aus dem Modellvorhaben „Erfolgreiche Gehörlose und Schwerhörige im Beruf (EGSB)“
4.2.1 Empfehlungen für berufstätige gehörlose und schwerhörige Menschen mit der Vision, beruflich erfolgreich zu werden
4.2.2 Empfehlungen für (potentielle) Arbeitgeber im öffentlichen und privaten Sektor sowie für Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen
4.2.3 Empfehlungen für Institutionen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie andere Beteiligte im Bildungssystem
5 Zum Schluss – ein Blick zurück und ein Blick nach vorne
Literatur
Autorinnen und Autoren
Anhang