Median, 2021, 207 Seiten, Softcover
Beschreibung
ISBN 978-3-941146-83-9
Beschreibung
Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des gemeinsamen Unterrichts von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Hörschädigung in der Sekundarstufe I am Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation in Frankenthal/Pfalz
Inklusion ist mittlerweile ein nicht mehr wegzudenkendes pädagogisches Konzept an allgemeinen Schulen. Doch es gibt auch andere Wege: Am Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation (PIH) in Frankenthal/Pfalz werden im Schulbereich seit 1992 Klassen gebildet, die sich aus Schülerinnen und Schülern mit und ohne Hörschädigung an einer Förderschule zusammensetzen. Seit 2013 ist dies auch im Bereich der Sekundarstufe I möglich. In dieser Veröffentlichung werden die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes aus den ersten sieben Jahren schulischer Praxis vorgestellt. Gelingt Inklusion auch an der Förderschule? Welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind dafür notwendig? Welche Probleme müssen in der Praxis gelöst werden?
Neben der Analyse von sozialen Prozessen werden auch Aspekte von Schulleistungen sowie die Bewertungen der beteiligten Schülerinnen und Schüler, Eltern und Pädagogen berücksichtigt.
Autor
Alexander M. Hüther studierte Soziologie, Sozialpsychologie, politische Wissenschaft und Zeitgeschichte an der Universität Mannheim.
1983 schoss er sein Studium als Diplom-Soziologe ab. Seit 1992 ist er als Sozialwissenschaftler im Bereich empirische Sozialforschung am Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation in Frankenthal tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Themen Integration, Inklusion, Schulentwicklung und vergleichenden Schulforschung. Dozententätigkeit in der Fort- und Weiterbildung sowie zahlreiche Fachveröffentlichungen.
Vorwort
Die vorliegende Veröffentlichung beinhaltet die wesentlichen Daten und Ergebnisse, die im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der Einführung von Inklusionsklassen in der Sekundarstufe I der Schule mit dem Förderschwerpunkt Hören am Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation (PIH) in Frankenthal/Pfalz in der Zeit zwischen dem Beginn des Schuljahres 2013/14 und dem Ende des Schuljahres 2019/2020 erhoben, analysiert und dokumentiert wurden.
Da die Stichprobe aus verschiedenen Gründen nicht als repräsentativ gelten kann, sind die nachfolgend beschriebenen Untersuchungs- und Analyseergebnisse zunächst lediglich als Tendenzen zu werten.
Eine besondere Schwierigkeit, die sich innerhalb des Beobachtungszeitraums ergab, liegt in den Folgen der Coronapandemie begründet, die eine Dokumentation ab März 2020 zumindest erschwerte, wenn nicht gar unmöglich machte.
Eingedenk der strukturellen und systemischen Rahmenbedingungen und im Hinblick auf die institutionellen, organisatorischen und personellen Besonderheiten, die ein Institut für Menschen mit Hörschädigung in sich trägt, wurde dennoch versucht, funktionale Elemente besonders herauszuarbeiten, die im Rahmen der doch recht geringen personellen Ressourcen, die einer Schule zur Verfügung stehen, sowie verallgemeinerbare Strukturen, Entwicklungen und Tendenzen erkennbar zu machen, wobei insbesondere die Schul- und Integrationsleistungen im Fokus der Betrachtung stehen.
Die für die folgenden Darstellungen notwendigen Erhebungen, Befragungen und Testungen bedurften der aktiven Kooperation aller beteiligten Lehrkräfte – im Grunde fast des ganzen Kollegiums am PIH. Ein solches Projekt kann nur als „Mannschaftsleistung“ im Team gelingen.
Der vorliegende Bericht wäre ohne die kooperative Unterstützung vieler Beteiligter innerhalb und außerhalb des Pfalzinstituts nicht möglich gewesen. Deshalb gilt mein besonderer Dank an dieser Stelle:
- allen beteiligten Förderpädagoginnen und -pädagogen sowie pädagogischen Fachkräften, die am Evaluationsprozess beteiligt waren. Dies gilt insbesondere für das Engagement der Lehrkräfte im Zuge der besonderen Situation während des Homeschoolings und des Wechselunterrichts im Frühjahr 2020
- den Schulleitungen und Lehrkräften an Frankenthaler Regelschulen für die Kooperation und Unterstützung bei der Generierung von Vergleichsdaten
- Camilla Meyer für die kritische Durchsicht des Manuskripts
- Ina Knittel und Dirk Meyer für ihre kritischen Anmerkungen
- dem Median-Verlag, insbesondere Björn Kerzmann, für seine spontane Bereitschaft, dieses Buch zu verlegen.
- Ein ausdrücklicher Dank gilt meiner Ehefrau Friedlinde Hüther. Aus ihrer fast unerschöpflichen praktischen pädagogischen Erfahrung aus inklusiven/integrativen Settings an Förderschulen habe ich wertvolle Hinweise und Ratschläge erhalten und viele Diskussionen – auch zu später Stunde – geführt.
- Besonders ist jedoch der Mut und die Beharrlichkeit der Schulleitungen und Abteilungsleiterinnen und -leiter am PIH, des Bezirksverbandes Pfalz als dem Schulträger und des Ministeriums für Bildung der Landesregierung Rheinland-Pfalz in Mainz hervorzuheben, ohne deren Unterstützung ein solches Projekt nicht praktisch umsetzbar gewesen wäre.
Alexander M. Hüther, im August 2021