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2015, DIN A4, 76 Seiten, 38 Bilder und 50 Grafiken, Klammerheftung
Beschreibung
Digital erhältlich in der „Hörakustik“-App in den Stores von Apple und Google Play
ISBN 9783941146549
Beschreibung
Unter der Herausgeberschaft von Professor Dr. Gerhard Goebel und Gabriele Lux-Wellenhof wurden aktuelle Beiträge von Experten aus Forschung und Praxis zur „Volkskrankheit“ Tinnitus zusammengestellt. Der Bedarf an Informationen zum Thema ist unter den Hörgeräteakustikern groß. Dies nahm der Median-Verlag zum Anlass, über das Fiepen im Ohr ein Sonderheft zu produzieren.
Das Heft gliedert sich in die Rubriken Fachwissen, Markt und Recht, Produkte und Markt, Aus- und Weiterbildung und Erfahrungsberichte. Das Special eignet sich für Hörakustiker, die sich zu diesen Themen einen Überblick verschaffen wollen und diejenigen, die sich Hilfestellung im Umgang mit Tinnitus- und/oder Hyperakusis-Kunden wünschen.
Die Fachbeiträge im Special behandeln unter anderem die Evaluation eines Verfahrens auf Basis der kategorialen Hörfeldaudiometrie zur Klassifizierung des Hyperakusis-Schweregrades, den Nutzen von In-situ-Messungen bei Tinnitusanpassungen, die Hörgeräteanpassung bei Tinnitus, die Würzburger Hörfeldsakalierung zur Überprüfung von Hörgeräteanpassungen und die optimierte Otoplastik zur Reduktion der Ohrgeräuschempfindung.
Neben einer juristischen Sicht auf die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Hörakustiker in der Tinnitusversorgung gibt es zahlreiche Beiträge zur Produktanwendung von den unterschiedlichen Herstellern. Darüber hinaus finden Leser im Special Beiträge über die aktuelle Leitlinie zur Tinnitus- und Hyperakusis-Versorgung sowie zur Aus- und Weiterbildung zu diesem Thema. Die Erfahrungsberichte der bundesweit agierenden Tinnituszentren geben einen umfassenden Eindruck über die Kooperationsmöglichkeiten in diesem Bereich.
Inhaltsverzeichnis
Editorial
Professor Dr. Gerhard Goebel und
Gabriele Lux-Wellenhof
Überblick
Phänomen Tinnitus
Volker Albert und Professor Dr. Gerhard Goebel
Tinnitustherapie – Eine für alle?
Anja Facius
Fachwissen
Nachweis der Geräuschüberempfindlichkeit (Hyperakusis) mit überschwelliger Audiometrie:
Evaluation eines neuen Verfahrens auf Basis der kategorialen Hörfeldaudio-metrie (Würzburger Hörfeld) zur Klassifizierung des Hyperakusis-Schweregrades
Professor Dr. Gerhard Goebel und Susanne Günther
Individuelle Geräuschtherapie bei Tinnitusintegration unterschiedlicher Geräuschtherapieansätze in einer Technologie
Sylvie Gerber und Gerd Bannert
Zum Nutzen von In-situ-Messungen bei Tinnitusanpassungen
Anna Biggins und David Crowhen
Positive Studienergebnisse mit den Tinnitus-SoundSupport-Geräten
Horst Warncke
Hörgeräteanpassung bei Tinnitus
Dr. Martin Kinkel
Die Würzburger Hörfeldskalierung zur Überprüfung von Hörgeräteanpassungen
Claudia Blessing
Optimierte Otoplastik – gute Erfolgsaussicht zur Reduzierung der Ohrgeräuschempfindung
Erich Bayer
Markt und Recht
Die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Hörakustiker in der Tinnitusversorgung aus juristischer Sicht
Eric Zimmermann
Produkte und Markt
Presserechtlicher Hinweis
Praktische Helfer für die Tinnitus-Retraining-Therapie
Frederik Eichhorn • Audifon
Tinnitusversorgung von heute – Beratung, Anpassung, Ausstattung
Evelyn Seubert • Sivantos
Flexible ZEN-Klangprogramme gegen Tinnitus
Birgit Ramin • Widex
Flexibilität führt zu Personalisierung
Michael Piskosz, Ole Dyrlund und Ingo Fennen • GN ReSound
Was hat Meeresrauschen mit Tinnitus zu tun?
Horst Warncke • Oticon
Wie bestimmt man einen Tinnitus?
Thorsten Knoop • Otometrics
Helfer bei Tinnitus
Unitron
Aus- und Weiterbildung
Leitlinie für den Hörakustiker für die Tinnitus- und Hyperakusis-Versorgung
Siegrid Meier
Tinnitus und Hyperakusis in der Aus- und Weiterbildung der Hörakustiker
Siegrid Meier
Erfahrungsbericht
Tinnitus Zentrum Frankfurt am Main
Gabriele Lux-Wellenhof
Erfahrungsberichte weiterer Tinnituszentren finden Sie auf unserer Webseite
www.hoerakustik.net im Bereich „Wissen“ oder direkt über den QR-Code. (im Heft)
Die Tinnitus-Klinik Dr. Hesse – Neurootologische und psychosomatische Ansätze beim Leiden am Tinnitus
Professor Dr. Gerhard Hesse und Dr. Helmut Schaaf
Tinnituszentrum Charité – Universitätsmedizin Berlin
Dr. Petra Brüggemann und Professor Dr. Birgit Mazurek
Tinnitus: HNO-Neurocounseling im Wandel
Dr. Aleksander Winiarski
Das Dresdner Zentrum für Tinnitus-Retraining-Therapie – ein Plädoyer für die ambulante TRT
Christine Staemmler
Interdisziplinäre tagesklinische Behandlung des chronischen Tinnitus im Tinnitus-Zentrum Jena
Dr. Daniela Ivanši´c-Blau, Daniel Reinhardt und Professor Dr. Orlando Guntinas-Lichius
Stationäres Behandlungskonzept für Patienten mit sehr quälendem, chronischem Tinnitus
Professor Dr. Gerhard Goebel
Vorwort
Tinnitus im Fokus 2015
In letzter Zeit erwacht die Thematik Tinnitus aus dem Dornröschenschlaf. Seit Herbst 2014 erscheint in der „Hörakustik“ monatlich eine Tinnituskolumne, die vom Vorstand der Deutschen Tinnitus-Liga (DTL) und der Redaktion des Median-Verlages initiiert wurde. Grund für diese Initiative und das jetzt vorliegende Special ist ein gewisser Nachholbedarf, da Tinnitusbetroffene in vielen Fachgeschäften auf manches Vorurteil, aber auch Hilflosigkeit stoßen. Ziel dieses Specials ist es, die Situation für die Betroffenen zu verbessern und dem Hörakustiker Werkzeug an die Hand zu geben, mit diesem Störungsbild umzugehen. Während des 11. Internationalen Tinnitus Seminars (ITS) im Mai 2014 (Berlin) bestand weitgehend Konsens darüber, dass für die Aufrechterhaltung des Tinnitus ein Zusammenspiel emotionaler Zentren mit der Hörbahn verantwortlich ist.
Da der Tinnitus bisher wissenschaftlich gesehen allerdings nie ganz verstanden wurde beziehungsweise der Tinnitus nicht fassbar war, wird er auch kaum ursächlich behandelbar sein. Wir versuchen daher lediglich, die im Zusammenhang stehenden Auslöser des Tinnitus (Schwerhörigkeit, Hörsturz, Lärm, Knallschaden, Morbus Menière, Otosklerose, Akustikusneurinom, Schädigungen des Innenohres durch Pharmaka, Therapie mit Röntgenstrahlen et cetera) in den Griff zu bekommen. Da die Ursache dieser Erkrankungen aber auch oft unklar bleibt, ist es nicht verwunderlich, dass trotz Heilung dieser Erkrankungen der Tinnitus bleibt oder trotz Fortbestehen dieser Erkrankungen nicht hörbar ist. Therapieangebote bei Tinnitus funktionieren daher nicht immer, wodurch die Vielfalt der Angebote steigt und jedes Jahr immer wieder neue Ideen auf dem Markt auftauchen, um dann nach überschaubarer Zeit wieder zu verschwinden. Auf der Strecke bleiben die Betroffenen. Die 13 000 Mitglieder starke gemeinnützige Selbsthilfeorganisation DTL kann davon ein Lied singen.
Bei näherer Betrachtung sieht man, dass es nur ganz wenige Verfahren gibt, die einer strengen Prüfung standhalten. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass ein psychologisch-psychotherapeutisches Verfahren, wie die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT; nach den Empfehlungen der ADANO), bei sehr gequälten Tinnitusbetroffenen die Methode der Wahl ist. Die TRT zählt zu den erfolgreichsten unter den ambulanten Therapien, deren Konzept aus Counseling, apparativer Versorgung mit Rauschgeräten, Hörgeräten, Kombigeräten und CIs und je nach Fall kognitiver Verhaltenstherapie besteht und die weltweit mit unterschiedlichen Teamzusammensetzungen durchgeführt wird. Es ist der Weitsichtigkeit der DTL unter ihrem damaligen Präsidenten Hans Knör zu verdanken, dass Rauschgeräte und Hörsysteme in Deutschland zur Therapie bei Tinnituspatienten gehören. Die Kosten dafür werden teilweise von den Krankenkassen übernommen.
Bei dem jährlichen Treffen der DTL mit dem ambulanten und stationären TRT-Teams im Februar in Kassel wurde wieder über verschiedene Bausteine einer erfolgreichen Tinnitusrehabilitation referiert und die stimulierende Wirkung der Hörtherapie auf den auditorischen Kortex mit Aufmerksamkeitslenkung, unter anderem vermittelt durch die verschiedenen apparativen Verfahren, betont. Zudem wurde dort die aktuelle „Leitlinie Tinnitus“ mit dem Fazit vorgestellt, dass vor allem beim Wirksamkeitsnachweis der apparativen Therapie-module massiver Forschungsbedarf besteht.
Für die Hörakustiker sind noch viele Fragen zu einer erfolgreichen Anpassung und Versorgung mit Otoplastiken bei Tinnitus offen. Es werden vor allem noch gute Ideen gebraucht, um die Anpassungen und Otoplastik-Versorgung bei dieser so ganz anders gearteten Patientengruppe immer weiter zu optimieren. Die neuen Herausforderungen bei Hyperakusis- und Misophonie-Patienten zeichnen sich auch schon ab. Wir werden uns noch viele Gedanken machen müssen, um eine individuelle Versorgung mit Lärmschutz zu gewährleisten.
Professor Dr. Gerhard Goebel
Gabriele Lux-Wellenhof
Autoren
Volker Albert, Erich Bayer, Gerd Bannert, Anna Biggins, Claudia Blessing, Petra Brüggemann, David Crowhen, Frederik Eichhorn, Ole Dyrlund, Anja Facius, Ingo Fennen, Sylvie Gerber, Gerhard Goebel, Susanne Günther, Gerhard Hesse, Martin Kinkel, Thorsten Knoop, Gabriele Lux-Wellenhof, Birgit Mazurek, Siegrid Meier, Michael Piskosz, Birgit Ramin, Helmut Schaaf, Evelyn Seubert, Christine Staemmler, Horst Warncke, Aleksander Winiarski, Eric Zimmermann