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2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2015, 328 S., 63 Abb., gebunden
Beschreibung
ISBN 9783131478023
Herausgegeben von Gerhard Hesse
mit Beiträgen von Gerhard Hesse, Eberhardt Biesinger, Gerhard Goebel, Jürgen Kießling, Armin Laubert, Birgit Mazurek, Olaf Michel, Helmut Schaaf und Agnieszka Szczepek
Beschreibung
Das „Klingeln im Ohr“ – Hören und Weghören will gelernt sein
Tinnitus ist ein Volksleiden, das mit hohem Leidensdruck einhergeht. Etwa 10 bis 20% der Bevölkerung in Deutschland sind von Tinnitus dauerhaft betroffen, knapp 25% stellen zumindest einmal im Leben ein derartiges Ohrgeräusch fest. Unter Tinnitus versteht man die anhaltende oder wiederkehrende subjektive Wahrnehmung eines nicht extern generierten Tons oder Geräusches. Andere Personen können dies nicht hören. Im vorliegenden aktuellen Standardwerk beschreiben ausgewiesene Experten die wissenschaftlichen Grundlagen und Kenntnisse einerseits, beleuchten andererseits den aktuellen Wissensstand unter Einbeziehung der neuesten Literatur. Hierbei werden auch Randthemen näher ausgeführt. Profitieren Sie von den Erfahrungen der Experten und treffen Sie die richtige Entscheidung.
- Berücksichtigt die neue S3-Tinnitusleitlinie
- Sämtliche Methoden der Tinnitusdiagnostik
- Wissenschaftlich fundierte Therapieansätze für die Behandlung des akuten und des chronischen Tinnitus
- Psychologische und psychosomatische Aspekte
- Bewertung neuer Therapiekonzepte und ergänzender Verfahren
- Alternative Verfahren, was können sie leisten?
- Kapitel zu Tinnitus bei Kindern und Begutachtung des Tinnitus
- Jetzt neu: Therapiematerialien zum kostenlosen Download
Werden Sie zum Experten – das Tinnitus-Fundament in der HNO-Heilkunde!
Vorwort
Vorwort zur 2. Auflage
Natürlich freut es Autoren und Herausgeber, wenn ihre Arbeit auf die erhoffte Resonanz stößt und eine jetzt deutlich erweiterte Neuauflage möglich wird.
Vor 7 Jahren haben wir in der ersten Auflage versucht, alles bis dahin verfügbare Wissen und Forschungen zur Tinnitusentstehung und vor allem zu Therapieansätzen zusammenzutragen. Mit der Neuauflage kann jetzt dem Stand der vielfältig hinzugekommenen Diskussionen und neuen Erkenntnisse ebenso Rechnung getragen werden wie dem Ausbau des Bewährten. Dabei verdeutlichen teilweise neue, teilweise verbesserte Untersuchungsmethoden die Vernetzung zwischen auditorischen Reizen und Hirnstrukturen, insbesondere des limbischen Systems. Gleichzeitig werfen aber aktuelle Erkenntnisse über diese „Konnektivität“ auch wieder neue Fragen auf.
Die Wissenschaft steht eben nicht still und hat speziell beim Verstehen der Hörphänomene in den
letzten 20 Jahren vielfältige Fortschritte gemacht. So sind für das Verständnis und die Behandlung von Hörsensationen wie dem Tinnitus und der Hyperakusis sowohl neurootologische Kompetenz als auch differentialdiagnostisches Denken und psychosomatisches Verständnis erforderlich, um die Gesamtheit des höraufnehmenden und hörverarbeitenden Systems zu verstehen.
Auch wurden neue Therapien entwickelt und vorgestellt, sind aber auch zum Teil schon wieder verschwunden.
Behandlungsansätze und -möglichkeiten zum chronischen Tinnitus müssen Verarbeitungsstrategien und vor allem Steuerungen und Kompensationsmechanismen des Gehirns etwa bei Hörverlust in therapeutische Überlegungen einbeziehen, mechanistische Verfahren werden immer wirkungslos bleiben, eben weil sie die ungeheure Vielfalt und Plastizität des Gehirns nicht berücksichtigen.
Darin liegt allerdings auch ein großes Manko für die Forschung, weil eine eindeutige und klare Evidenz für ein Verfahren nur schwer bestimmt werden kann, greifen doch oft vielfältige Therapieansätze ineinander und sind individuell abzustimmen. Damit aber kann nicht einer Intervention oder einem Verfahren eine eindeutige Erfolgsevidenz zugewiesen werden, da Ohrgeräusche nicht wie ein Bakterium durch ein spezielles Antibiotikum einfach abgeschaltet werden können. Einige multimodale Behandlungen sind zwar in retrospektiven Untersuchungen als sinnvoll und auch wirksam eingeschätzt worden, aber mit hoher Evidenz kann das nach der Studienlage etwa für Hörgeräte oder Hörtherapien nicht nachgewiesen werden, eben weil sie Bestandteil multimodaler Therapien sind. Die neue, 2015 publizierte S 3-Leitlinie zum chronischen Tinnitus bemängelt eben dies.
Vielfältige Ergebnisse und Erkenntnisse des 11. Internationalen Tinnitus Seminars, das 2014 in Berlin unter Leitung von Frau Prof. Mazurek stattfand, fließen in die Überarbeitung mit ein. Nahezu alle Kapitel wurden neu überarbeitet und vielfach erweitert.
Mein Dank geht an die Kollegen, die sich der Aufgabe gestellt haben, dieses Wissen ebenso verständlich wie wissenschaftlich fundiert zu formulieren. Mein Dank gilt aber auch dem Verlag, der diese Neuauflage ermöglicht und in der gewohnten professionellen Weise unterstützt hat und speziell Frau Schwab, die das gesamte Werk koordiniert hat.
Für Sie als Leser wünsche ich Ihnen, dass Sie sich auf den nächsten Tinnitus-Patienten freuen können und ihn mit Interesse und vielleicht ein bisschen Neugier in ihre guten Hände nehmen können.
Bad Arolsen, im Mai 2015
Gerhard Hesse