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von Rainer Hüls
2011, 208 Seiten, kartoniert, 17,2 x 23,9 cm, 178 Farbabbildungen, 86 in schwarz-weiss, 14 Grafiken
Beschreibung
ISBN 3980810739
Beschreibung
Den Kunden zeigen, wer unsere Kunden sind!
„Die Hand am Ohr“ ist ein unterhaltsames, gut illustriertes und informatives Buch über die Historie der Hörhilfen, von den Hörrohren und Kohlemikrofongeräten bis zur Digitaltechnik und Nanotechnologie der Zukunft. Es ist angereichert mit den Geschichten, Anekdoten und Bildern vieler berühmter Hörgeräteträger und Unterstützer: Prinzessin Alexandra, König Carl Gustav von Schweden, Eleanor Roosevelt, Winston Churchill, Johnny Ray, Ronald Reagan, Bill Clinton, Helmut Schmidt und Buzz Aldrin, den großen Erfindern Albert Einstein, Thomas Edison, Miller Hutchinson, John Fleming, Lee De Forest, William Shockley, Hugh Knowles und Jack Kilby, vielen großen Stars aus dem Showgeschäft wie Rudi Carrell, Blacky Fuchsberger, Mario Adorf, Laurence Olivier, Peter Ustinov, Leslie Nielsen, Elton John, Bryan Adams, Placido Domingo, Harry Belafonte, Roger Cicero, Iris Berben, Udo Jürgens, Gitte Haenning, Stevie Wonder, Robbie Williams und B.B. King.
Dazu gibt es eine Bildergalerie mit 18 weltbekannten Schauspielern wie Henry Fonda, James Stewart, Jodie Foster, Woody Allen, Frank Sinatra, Kirk Douglas und Tony Curtis. Und natürlich fehlt auch Papst Benedikt XVI. nicht. Zum Schluss findet der interessierte Leser 14 Grafiken, die einige wissenswerte Fakten über das Hören und die einzigartige technologische Entwicklung der Hörsysteme zeigen. Auch die Hotline des Forum Gutes Hören fehlt natürlich nicht.
Der Autor Rainer Hüls, geb. 1947 in Hamburg, hat zum Thema Hören und Hörhilfen bisher die Bücher „Schon gehört?“ (1997), „Die Geschichte der Hörakustik“ (2000), „Pssst! Haben Sie’s gehört?“ (2003) und „Der Markt für Hörsysteme“ (2004) veröffentlicht sowie etwa 450 Artikel in den Fachzeitschriften „Hörakustik“, „Audio Infos“, „Otology“ und anderen.
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Über das Zuhören
Einleitung
Im Dunkel der Vorzeit
Das Hören begann im Wasser
Lucy konnte hören, aber nicht sprechen
Pharaonen und Cäsaren
Die Hand am Ohr
Die hörenden Perücken der Ägypter
Lichtschlangen und Hörvögel
Bitte um Erhörung
Die Hörner des Amun
Die Theater der Antike
Ohrensausen und Eifersucht
In den Iden des März
Ohrenlöffel und Trompeten
Der Imperator stellt sich taub
Horchen und Lauschen
Opium und Abführmittel
König Artus auf der Jagd
Horchgeräte im alten China
Die göttliche Einflüsterung
Die Ohrenheilige
Gottes Hörschlauch
Lauschangriff
Goldene Zeiten
Eine späte Entdeckung
Das Genie und das innere Ohr
Die älteste Werbung für Hörhilfen
Hörschalen und andere „Hörmaschinen“
Das goldene Zeitalter der Hörhilfen
Das Ohr Gottes
Das Missverständnis
Neue Ideen und merkwürdige Blüten
Das elektrische Zeitalter
Die Elektrifizierung des Hörens
Die Erfinder des elektrischen Hörapparates
Druckwellen und Kohlekörner
Der erste Fabrikant
Prominente Hilfe
Königliche Hoheit
Von Nähmaschinen zu Hörgeräten
Heiße Röhren
Große Lauscher
Neuanfang und Beichte
Premiere im Hörgerät
Hören mit Umleitung
Hoher Besuch
Der Mädchenschwarm
Verdacht in Downing Street 10
First Lady
Der große Kommunikator
Pressekonferenz im Weißen Haus
Der Staatsmann und der Scherentest
Das digitale Zeitalter
Immer kleiner – immer besser
Digital – einfach genial
Millionen Menschen Mut gemacht
Wenn die Vögel wieder singen
Mondlandung
Besuch im Vatikan
Die Welt soll hören!
Fleißige Schüler – gute Aussichten
Stifte, Treiber und Elektroden
Die Zukunft hat zwei Ohren
Der Hörgarten und das Haus des Hörens
Hör‘ die Welt!
Ausgezeichnet!
Vom Hörgerät zum Hörsystem
Hören auf der Bühne
Hörtest – ganz mobil
Ausblick
Hörhilfen im neuen Jahrtausend
Atome, Moleküle und Elektronen
Eingriffe in die Schöpfung
Wissenswertes
Prominente Hörgeräteträger
Bildnachweise
Rezension
aus Hörakustik 12/2009
Warum nur sind unsere Menschenohren nicht so groß wie die vieler Paarhufer oder Dickhäuter? Die Antwort auf diese knifflige Frage lag schon für den griechischen Arzt Galenius (129 bis 216 n. Chr.) auf der Hand: »Wären die Ohren des Menschen so groß wie z. B. bei Pferden, Eseln und Hunden, so würde dies zu großen Unbequemlichkeiten führen, wenn man einen Helm oder einen Hut aufsetzen will.«
In Rainer Hüls neuem Buch »Die Hand am Ohr: Eine kleine Geschichte der Hörhilfen« finden sich viele solcher Episoden, die das Hören und das geminderte Hörvermögen im Laufe der Jahrtausende schrieben. Geschichten und historische Begebenheiten machen das allzu menschliche Thema zu einer sehr lebendigen Schilderung.
Der Autor lädt uns zur Zeitreise durch die Welt des Hörens ein. Wir starten am Ursprung menschlichen Lebens bzw. Hörvermögens. Wir machen Station im alten Ägypten, im antiken Griechenland, in Mesopotamien; wir lernen die Ohrlöffel römischer Legionäre kennen, Horchgeräte aus China, Gottes Hörschlauch vom Portal der Würzburger Marienkapelle und Abhöranlagen aus der Barock-Zeit. Episoden und Zitate aus Kultur- und Kunstgeschichte, aus Wissenschaft und Medizin, aus Militär- und Technikgeschichte fügen sich zu einer anschaulichen und erhellenden Chronologie.
All die Großen aus Politik und Gesellschaft, aus Wissenschaft und Kunst sind selbstverständlich vertreten – von Alexander und Beethoven bis zu Helmut Schmidt und Bill Clinton. Nicht zuletzt wird der Entwicklungsweg hin zu den modernen Hörsystemen leicht verständlich beschrieben.
Und wir erfahren immer wieder Überraschendes. Denn wer weiß schon, dass Albert Einstein auch der Vater des knochenverankerten Hörgerätes ist? Oder das Winston Churchills Taschenhörgerät ein Geschenk Stalins war – und laut eines Schriftwechsels des britischen Geheimdienstes Jahre später in den Verdacht geriet, mit einer Abhör-Wanze ausgestattet zu sein?
Bemerkenswert erscheint beispielsweise auch, wie stark die sehr persönlichen Beziehungen der Entwickler die Suche nach neuen technischen Hörhilfen noch bis in die Neuzeit hinein motivierten. Nicht selten waren es nämlich die Hörprobleme nahe stehender Angehöriger, die namhafte Technologen und Forscher nach neuen Lösungen suchen ließen.
Das die kurzweilige und reich bebilderte Zeitreise möglich wird, ist nicht zuletzt der fleißigen Recherchearbeit ihres Schöpfers zu verdanken. Zahlreiche Abbildungen, Namen und Informationen mussten aus den Tiefen der Archive und Privatsammlungen geborgen werden, um sie in den großen Kontext einordnen zu können. Eine Arbeit, die die Kompetenz des Autors und insbesondere dessen Leidenschaft für das Thema belegt.
Dass sich diese Arbeit gelohnt hat, zeigt das vorliegende Buch. »Die Hand am Ohr« verbindet Diskurse und öffnet den Blick für die Vielschichtigkeit des Phänomens Hören und für die fortlaufende Auseinandersetzung mit dem geminderten Hörvermögen. Der Leser erfährt, wie diese Auseinandersetzung schon immer ihren Niederschlag in unserer kulturellen Entwicklung fand.
Sie sollten dieses Buch kennen, denn es bietet Hörakustikern eine Fülle Stoff, der beispielsweise im täglichen Kundengespräch oder für die Ausgestaltung eigener PR-Aktivitäten nutzbar ist. Sie können dieses Buch aber auch verschenken. HNO-Ärzte oder Gesundheitsjournalisten werden ebenfalls Freude an der Lektüre finden. Und mindestens ebenso empfohlen sei das Buch all denen, die sich einfach nur für Hören und Hörhilfen interessieren. Dies auch, weil die Branche und ihre komplexen Produkte hier in einer modernen, bunten, offenen, leicht verständlichen Art und Weise beschrieben werden, die manchen Branchen-Unkundigen erstaunen wird.
»Die Hand am Ohr« richtet sich an ein breites, allgemein interessiertes Publikum. Dass das Buch dieses Publikum findet, sei ihm hier ausdrücklich gewünscht. Dann wäre »Die Hand am Ohr« nämlich auch ein wirkungsvoller Beitrag zur Stärkung des allgemeinen Hörbewusstseins. Und diese Stärkung ist ja bekanntlich die Voraussetzung für ein Mehr an Akzeptanz gegenüber Hörsystem-Versorgungen.
Martin Schaarschmidt