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3., vollständig überarbeitete u. erweiterte Auflage 2017, 280 S., 173 Abb., Hardcover
Beschreibung
ISBN: 9783132402003
Beschreibung
In den letzten Jahren hat sich die CI-Technologie stetig weiterentwickelt. Heutzutage können auch Patienten mit hochgradigem Hörverlust erfolgreich mit Cochleaimplantaten versorgt werden.
Diese Entwicklung hat das Autorenteam um Jürgen Kießling bei der Neuauflage seines Klassikers berücksichtigt. Sie wurde völlig umstrukturiert und um den Bereich implantierbarer Systeme erweitert. Erhalten blieb der interdisziplinäre Ansatz: Alle Berufsgruppen, die an der Rehabilitation Hörgeschädigter beteiligt sind, finden relevante Informationen für ihren Alltag in der Hörgeräteversorgung.
- Grundlagen: Audiologie, Akustik und Signalverarbeitungstechnik
- Hörsystemtechnologie: konventionelle Hörgeräte, Lösungen für beginnende Hörstörungen und aktuelle Forschungsansätze
- Versorgung mit Hörimplantaten: Cochleaimplantate, bimodale Versorgung, EAS-Systeme und andere Hörimplantate, Aspekte der Rehabilitation
- Indikationskriterien für die verschiedenen Systeme, Schlüsselfaktoren für den Erfolg
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Vorwort
Vorwort zur 3. Auflage
Leserinnen und Leser, die die Vorgängerauflagen dieses Werks kennen, werden feststellen, dass die Inhalte der vorliegenden Auflage neu strukturiert und in großem Umfang ergänzt wurden. Während das Buch bisher in vier Hauptkapitel gegliedert war, die die Themenbereiche Grundlagen, Versorgung mit Hörgeräten, aktuelle und zukünftige Entwicklungen sowie Rehabilitation mit Hörgeräten behandelt haben, beschränkt sich die vorliegende Edition nicht mehr allein auf die Versorgung mit konventionellen Hörgerätesystemen sondern umfasst auch die Versorgung mit implantierbaren Hörsystemen.
Diese Umstrukturierung und Erweiterung auf den Bereich implantierbarer Systeme erschien aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Cochlea Implantaten, implantierbaren aktiven Mittelohrhörgeräten und Knochenleitungssystemen geboten. Die neue Struktur der Buchinhalte ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass sich die Indikationsgrenze zwischen herkömmlichen Hörgerätesystemen und Cochlea Implantaten (CI) in den letzten zehn Jahren rasant verschoben hat: Während in der Frühphase die Versorgung mit Cochlea Implantaten auf Personen mit beidohriger Taubheit beschränkt war, hat die Weiterentwicklung der CI-Technologie und der Versorgungsabläufe über die Jahre dazu geführt, dass auch hochgradige
Hörverluste sehr erfolgreich mit Cochlea Implantaten versorgt werden können. So ist die Versorgung von an Taubheit grenzenden und extrem hochgradigen Hörverlusten mit hochverstärkenden Hörgeräten weitgehend obsolet geworden, da in diesen Fällen CI-Versorgungen weitaus bessere Ergebnisse liefern. Das gilt insbesondere für Kinder mit angeborenen bzw. in der frühen Kindheit erworbenen hochgradigen Hörstörungen, wenn sie vor der Phase des Spracherwerbs mit Cochlea Implantaten versorgt werden können; das ist anhand von modernen diagnostischen Möglichkeiten heute nahezu immer der Fall. Damit ist die Hauptzielgruppe für eine strukturierte Rehabilitation mit konventionellen Hörgeräten, an die sich das Rehabilitationskapitel in den Vorgängerauflagen gerichtet hat, komplett weggefallen, so dass das betreffende Kapitel zunehmend an klinischer Relevanz verloren hat.
In diesem Kontext ist es uns als Autoren ein besonderes Anliegen, die Aktualität und Relevanz des Themas Rehabilitation mit technischen Hörhilfen herauszustellen. Dabei hat sich lediglich der Fokus für die Zielgruppe, die einer strukturierten Rehabilitation bedarf, von der Versorgung mit herkömmlichen Hörgeräten in Richtung CI-Versorgungen verlagert. Dementsprechend werden die wichtigsten Aspekte der Rehabilitation mit Hörimplantaten in der vorliegenden Auflage in Kapitel 3.5 zusammengefasst. Die darüber hinausgehenden, für die Praxis wichtigen Aspekte der Hörgeschädigten-Pädagogik oder Audiotherapie würden den Rahmen dieses Lehrbuchs sprengen.
Vor diesem Hintergrund ist klar, dass bei der vorliegenden Neufassung kein Stein auf dem anderen geblieben ist. Lediglich das Grundlagenkapitel hat nur einige Ergänzungen erfahren, die der aktuellen Diskussion über sprachaudiometrische Messverfahren im Störschall geschuldet sind. In „Kapitel 2“ wird die Hörsystemtechnologie auf aktuellem Stand abgehandelt, wobei der Schwerpunkt auf konventionellen Hörgerätesystemen liegt. Aber es werden auch Hörlösungen für beginnende Hörstörungen angesprochen, die sich gegenwärtig aus dem Bereich der Kommunikations- und Telekommunikationstechnologie sowie aus der Gesundheits- und Fitnessbranche heraus entwickeln – hier seien die Stichwörter „Wearables“ und „Hearables“ genannt. Ferner werden in Kapitel 2 aktuelle Forschungsansätze sowie zukünftige Hörsystemlösungen dargestellt, so dass auch der Blick in die Zukunft nicht fehlt. Anpassung, Verifikation und Validierung von konventionellen Hörsystemen runden dieses Kapitel ab.
Das neue Kapitel 3 ist der Versorgung mit Hörimplantaten gewidmet. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Technologie und der Versorgung mit Cochlea Implantaten, da diese Form der Implantatversorgung quantitativ und strukturell von größter klinischer Bedeutung ist. Aber auch die bimodale Versorgung, EAS-Systeme, andere Hörimplantate sowie Aspekte der Rehabilitation mit Hörimplantaten werden im Detail abgehandelt, so dass wir unserer Leserschaft ein aktuelles Kompendium der Versorgung mit konventionellen wie auch implantierbaren Hörsystemen anbieten können.
Angesichts der aktuellen Veränderungen auf dem Sektor der Indikationsstellung für herkömmliche Hörgeräte einerseits und Cochlea Implantate bzw. andere Hörimplantate andererseits war es uns besonders wichtig, die Indikationskriterien für die verschiedenen Systeme in einem separaten Abschnitt (Kapitel 4) ausführlich zu behandeln und gegeneinander abzugrenzen, um Klinikern und niedergelassenen HNO-Fachärzten diesbezüglich konkrete Hilfestellung zu geben, und um Vertretern von Nachbardisziplinen sowie Betroffenen Einblicke in die Indikationsstellung zu vermitteln. In diesem Zusammenhang werden in Kapitel 4 auch der Nutzen, Schlüsselfaktoren für den Erfolg und Versorgungsmodelle der betreffenden Systeme behandelt. Abschließend werden die Entwicklung von Indikationskriterien als Folge des technischen Fortschritts, die Versorgung mit bilateralen und binauralen Systemen sowie die Abgrenzung der Indikation zwischen konventionellen und implantierbaren Systemen beleuchtet.
Mit diesem grundlegend überarbeiteten und erweiterten Buchkonzept hoffen wir, den Ansprüchen und Bedürfnissen unserer multidisziplinären Leserschaft gerecht werden zu können. Zudem würden wir uns freuen, wenn dieses Buch einen Beitrag zur Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Hörsystemversorgung leisten könnte. Grundsätzlich hätte man sich auch vorstellen können, die hier angesprochenen Themen noch vertiefter und detaillierter darzustellen. Ein derartiger Ansatz wäre aber zu Lasten der Lesbarkeit und des Gesamtverständnis gegangen, was wir definitiv vermeiden wollten. Immerhin ist das vorliegende Werk durch die Hinzunahme der Versorgung mit implantierbaren Hörsystemen bereits deutlich umfangreicher geworden als die Vorgängerauflagen. Und so sind wir dem Georg Thieme Verlag sehr dankbar, dass er es uns ermöglicht hat, das Buchkonzept in dieser Form zu realisieren.
Selbstverständlich ist ein solches Buch nicht allein das Werk der Autoren, sondern es bedarf der Unterstützung und Mithilfe vieler Personen. Deshalb sei an dieser Stelle allen ganz herzlich gedankt, die uns mit Informationen, Ratschlägen, Anregungen und der Überlassung von Bildrechten unterstützt haben und damit dazu beigetragen haben, dass das Buch in der vorliegenden Form entstehen konnte. Ferner sind die Mitarbeiter des Thieme Verlags zu nennen, allen voran Herr Dr. Christian Urbanowicz und Frau Sabine Schwab, die unsere Arbeit an diesem Buch stets positiv begleitet und gefördert haben. Ganz besonderer Dank gilt unseren Mitarbeitern und Kollegen vor Ort, die uns bei der Vorbereitung, Recherche und Korrektur maßgeblich unterstützt haben.
Jürgen Kießling, Birger Kollmeier und Uwe Baumann
Gießen, Oldenburg und Frankfurt, im Herbst 2017
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